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Bullensee statt Mittelmeer //  Wir sind in der Zeitung

Bullensee statt Mittelmeer

Rotenburger Kreiszeitung // 12.08.2023

Rotenburg – In den Sommerferien von Rotenburg ans Meer, klar, aber vom Meer aus nach Rotenburg? Für den elfjährigen Yannick Maurus aus Kiel ganz normal. „Hier gibt es die leckersten Tomaten der Welt“, sagt Yannick, der mit seiner Familie die Stadt an der Ostsee verlassen hat, um seine Ferienwochen wie im schon vergangenen Jahr auf Hof Grafel zu verbringen. Dort im Gewächshaus hilft er gern bei der Ernte. Nicht nur Tomaten, auch Gurken und Rote Bete schmecken dem Jungen, der sich auf dem Hof bereits bestens auskennt. „Gut finde ich auch, dass die Erwachsenen hier nicht die ganze Zeit am Handy die Nachrichten verfolgen.“

In den sieben Ferienwohnungen und zwei kleineren Apartments auf dem Hof in Rotenburgs Süden gibt es tatsächlich abgesehen vom eigenen mobilen Datenvolumen kein Internet, außer in der großen Aufenthaltsdiele des altehrwürdigen Fachwerkhauses in der Mitte der u-förmigen Bauernhofanlage. Und die Diele wird auch nur selten zum Surfen genutzt. Sie ist ein Ort, an dem sich Gäste und Gastgeber treffen, „wie ein gemeinsames Wohnzimmer“, sagt Urlauberin Lisa de Witt aus Dörverden.

Anreise per Zug und Rad

Dort sind schon Freundschaften entstanden. De Witt und ihre Familie sind mit Zug und Rad angereist, in früheren Jahren auch schon nur mit dem Rad. Sie sind zum vierten oder fünften Mal da, haben mittlerweile ein eigenes Lied gedichtet, das stets auf Höhe der Heidelbeerplantage angestimmt wird, wenn nur noch einige hundert Meter Schotterpiste die Feriengäste von ihrem Urlaubsort trennen. Kurze Wege sind auch während der Ferien angesagt. Der Bullensee sei das am weitesten entfernte Ausflugsziel.

Heide-Park, Städtetrips, Spaßbäder? Nicht nötig. „Das ist hier wie ein Ferienlager für Klein und Groß“, sagt Kathrin Bauer aus Köthen in Sachsen-Anhalt. Ihre neunjährige Tochter Paulin erzählt begeistert, wie sie beim Springen durch die Pfützen trotzdem trockengeblieben ist und am Ende doch nass und schmutzig war. Die Kinder zählen auf, was es zu tun gibt: Fußballspielen, Trampolinspringen, Esel und Schafe füttern, auf den Pferden reiten. De Witt sagt: „Unsere Gastgeber wissen, was die Kinder wollen.“ Und mit Kindern meint sie nicht Kinder als solche, sondern jedes Kind im Besonderen.

Spielenachmittage sind beliebt

Kathrin Peters, eine von sieben Menschen, die fest auf dem Hof arbeiten, hat gerade einigen Kindern auf der Pferdekoppel das Führen gezeigt und wie die Tiere kommunizieren. „Wenn man das Weiße in ihren Augen sieht, haben sie Angst“, erklärt Peters, die auch tiergestützte Pädagogik anbietet. Ängstlich sind ihre Pferde aber gerade nicht, sie stehen neugierig am Zaun. Plötzlich setzt mal wieder Regen ein, das stört aber keinen. Spielenachmittage und Malen stehen bei ganz schlechtem Wetter an, es gibt eine Tischtennisplatte und Rollbretter für ausreichend Bewegung unterm Dach. Beim Stockbrotbacken stören ein paar Regentropfen nicht. „Das Wetter ist eine Herausforderung, aber die Stimmung ist gut“, sagt Peters. Es gab keine wetterbedingten Absagen, sondern schon Buchungen für 2024. Die neun Unterkünfte sind auf Hof Grafel der größte Betriebszweig neben Landwirtschaft und Yogakursen, und in den deutschlandweiten Sommerferien von Juni bis September, aber auch in den Oster- und Herbstferien und an langen Feiertagswochenenden fast immer ausgebucht. Gäste kommen auch aus Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Bremen, selten aus dem Ausland. Zu finden ist der Hof über die eigene Website und Urlaubsportale.

Veganer Urlaub

Kathrin Bauer hat vor vier Jahren im Internet „veganen Urlaub“ gesucht, den Hof Grafel gefunden und dann ein Jahr warten müssen, denn für den anstehenden Sommer war alles voll. Auf Hof Grafel wird jeden Abend vegan gekocht, mit Produkten aus eigenem Anbau. Man könne sich am Vorabend fürs gemeinsame Abendessen anmelden, erzählt de Witt, „das ist jeden Abend wie Weihnachten“, man könne sich aber auch selbst versorgen. Es ist ja kein All-inclusive-Pauschalurlaub, das wäre auch nicht de Witts Sache. Chefin Petra Peters, seit 40 Jahren auf dem Hof im Einsatz, kocht und backt, ihre vegane Donauwelle wird allseits gelobt. „Wir sind in der Küche vor einigen Jahren von vegetarisch auf vegan umgestiegen, aus Klima- und Umweltgründen, und weil es wenige Orte für veganes Essen gibt und wir Nichtveganern die Gelegenheit zum Ausprobieren geben wollen“, erläutert Kathrin Peters.

Mit dem veganen Angebot mag Hof Grafel eine Besonderheit darstellen, insgesamt ist der Ferienhof durchaus typisch für die Art, wie im Landkreis Rotenburg Urlaub gemacht wird. Es gibt treue Gäste, die vier, fünf Sommer in Folge kommen und dann auch gleich für eine oder mehrere Wochen.

Lesung: Die Stimme des Bodens

am 19. August 2023 ab 14 Uhr

mit der Autorin Sonja Medwedski

 
Ihr seid, als Teil der SoLaWi vom Hof Grafel, ganz herzlich eingeladen zu einem „unterirdischen“ Sommerfest. Wir schauen dann mal ganz genau hin, wo das bunte Gemüse eigentlich wächst – in den Boden. Der kommt ja meist recht still und dunkel daher – doch unser Boden hat‘s so richtig in sich. Unter der Oberfläche wartet so manche spannende Überraschung. Mit Hand und Spaten machen wir uns auf zur Entdecker-Tour in den Untergrund. Daneben kommt der Boden auch höchstpersönlich zu Wort: bei einer Lesung aus meinem Buch „Die Stimme des Bodens“. Und wenn ihr euren heimischen Gartenboden besser kennenlernen möchtet, bringt einfach etwas Boden mit – gemeinsam schauen wir dann, welche Qualitäten bei euch im Garten schlummern.

Oder habt ihr im Vorfeld bereits Fragen zum Thema „Boden“? Gibt es etwas, das ihr schon immer über unseren unterirdischen Nachbarn wissen wolltet? Dann schickt Sonja einfach eine E-Mail an kontakt@sonja-medwedski.de und wir schauen uns das Thema beim Sommerfest gemeinsam näher an.

Korb-flecht-kurs

Anfang Juli wurden mit Clara Körbe aus Weidenruten geflochten. Große, kleine, mit und ohne Henkel, alle schön.

Grünlich, bräunlich, rötlich, bläulich –  ungeschält oder geschält – oh, ihr schönen Weiden.

 

Anfang Juli wurden mit Clara Körbe aus Weidenruten geflochten. Große, kleine, mit und ohne Henkel, alle schön.

Grünlich, bräunlich, rötlich, bläulich –  ungeschält oder geschält – oh, ihr schönen Weiden.

 

Whoop, Whoop – Die Tomaten sind reif

Unsere neue Homepage ist fertig!

Nach vielen Jahren davon sprechen und dann endlich nach vielen Monaten texten, Fotos zusammen stellen, uns besprechen, rumprobieren und gestalten ist sie fertig – die neue Hof Grafel Homepage! Wir sind Wanja Riemann richtig dankbar für seine Unterstützung bei der Umsetzung!

Euch viel Freude beim Stöbern durch die Seiten – es gibt viel zu entdecken.

 

Öffnungszeiten Hofladen

Ab 20. Juli 2023

Öffnungszeiten
Donnerstag 15 – 18 Uhr
Freitag 9 – 13 und 15 bis 18 Uhr
Samstag 9 – 13 Uhr

Tomaten gibt es je nach Wetter auch erst später.

60 Jahre Urlaub auf dem Bauernhof

Wie die Zeit vergeht! Seit mittlerweile 60 Jahren begrüßen wir Gäste bei uns auf dem Hof, lernen Menschen kennen und ihre Geschichten und erleben zusammen eine Zeit draußen auf dem Land. 60 Frühlinge, in denen sich die Landschaft rund um den Hof verändert hat. 60 Sommer, in denen wir viele Kinder haben groß werden sehen. 60 Herbste, in denen immer andere Konstellationen an Gästen erst im Kaminzimmer und später in der Diele zusammen kamen. 60 Winter, um uns neu für das nächste Jahr und die Zukunft auszurichten.

Wir sind sehr dankbar, dass uns Stammgäste schon seit 30 und mehr Jahren begleiten!

Auch Petra feiert ihr Jubiläum – seit 40 Jahren ist sie im Gästebetrieb tätig und das immer noch sehr gerne.

Es gibt viel zu feiern!

Und wir stellen uns die Frage, wie wir angesichts der vielfältigen Krisen angemessen feiern können. Wie wir das Zerbrechliche und Schöne zelebrieren können. Das Beständige und das sich Entwickelnde. Wie wir den Weg weiter gehen können: Für uns als Hof. Für uns als Gesellschaft, für Menschen in Krisenregionen, für die Ökosysteme, für die Zugvögel, die vor 60 Jahren noch zu Hauf kamen.

Lasst uns das Schöne feiern und gemeinsam an vielen Orten Zukunft möglich machen!

 

Honigernte

Endlich – die Lämmer haben Namen!

Zugegeben, es hat riiiichtig lange gedauert, doch jetzt ist es endlich so weit. Unsere vier mittlerweile schon nicht mehr Lämmer haben alle einen Namen. Danke nochmal für all euer Mitüberlegen und die große Namens-Sammlung!

Sonnige Grüße senden wir euch von Hof Grafel

Solidarische Landwirtschaft // Kreiszeitung

Rotenburg, 12.01.2023

Irgendwann könnten es mal 100 Solidarische Landwirtschaften sein, die rund um Rotenburg die Kreisstadt versorgen. Ob und wann der Traum von Martin Lenzinger in Erfüllung geht, steht noch aus. Aber über die erste Saison, der von ihm geleiteten „Solawi“ auf dem Hof Grafel, lief schon Mal nicht schlecht. Jetzt setzt das Team neue Erkenntnisse in Verbesserungen um.

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